Liebe Pulheimerinnen und Pulheimer,
mit großem Bedauern haben wir vom Tod unseres langjährigen, aktiven Gemeindemitgliedes Dr. Clemens Kopp erfahren.
Auf diesem Wege möchten wir Clemens nochmal für sein herausragendes und langjähriges Engagement in unserer Gemeinde danken.
Clemens war ein sehr wohlwollender Mann, hatte immer ein offenes Ohr und hat sich sehr viele Gedanken um seine Mitmenschen gemacht. Zu ihm konnte man immer mit Problemen kommen. Er war ein wichtiges, vermittelndes Bindeglied zwischen den einzelnen Gruppierungen und Gemeindemitgliedern, und auch darüber hinaus hat er im Rahmen der Ökumene stets daran mitgewirkt, Brücken zu bauen. Er hat sich nahezu 50 Jahre lang aktiv in der Pfarrgemeinde und im Pfarrgemeinderat engagiert und mit seiner mitreißenden Art unsere Jugendgruppen mit zu dem gemacht, was sie sind: ein unverzichtbarer, lebendiger und wichtiger Teil unserer Gemeinde.
Wenn man sich an Clemens Kopp erinnert, fällt gleich das Zitat ins Auge: „Mach es wie Gott: werde Mensch!“
Wenn man auf sein Leben schaut, dann denkt man automatisch an den „Menschenfischer“, denn das war er aus Überzeugung. In all seinem Engagement war er derjenige, dem es immer zuerst um den Menschen ging. Der Mensch ist wichtiger als die Sache! Von Clemens Kopp konnte man lernen, was Jungsein, was Jugend bedeutet. Er hat seine Hoffnung auf und in die Jugend nicht brechen lassen. Er selber hat den Mut gehabt, jung zu bleiben, ja Jugend zu rufen, zu formieren, zu bilden, der Jugend ein Ideal zu geben: Wir müssen immer den Neubeginn und Aufbau wagen. Wir müssen uns festmachen in Zielen, die tragen, aber diskutieren über die Wege dorthin. Wir müssen eine Vision dessen haben, was gilt, und müssen uns dann aber hier einbringen, um auf dieses große Ziel zu Schritt um Schritt zu tun. Jugend, die Aufbau sucht und nicht Abbau, das war seine Erfahrung und seine Überzeugung. Dies ist seine Leidenschaft geblieben.
Ein weiteres konnte man von ihm lernen, was das Selbstbewusstsein eines katholischen Laien ist. Er hat die Verantwortung für diese Welt aus christlichem Geist selber in die Hand genommen. Und gerade weil er dieses Selbstbewusstsein hatte für die eigene, die freie Initiative des Laien, für das, was das Zweite Vatikanische Konzil als die relative Selbstständigkeit und Autonomie der weltlichen Sachbereiche bezeichnet hat, gerade deswegen war er von einer wunderbaren Unbefangenheit auch gegenüber all dem, was mit Worten wie Hierarchie und Amt in der Kirche bezeichnet wird. Weil er wusste, dass es des Laien ist, an dieser Gesellschaft zu bauen und zeichenhaft in ihr bereits die Stadt zu realisieren, die herniedersteigen soll, deswegen war er selbständig und war er unbefangen offen und kooperativ zugleich. Dieses unverkrampfte Verhältnis der Gemeinschaft, des Miteinander von Laien und von Priestern in der Kirche, das ist so wichtig für eine Welt, die weder bloß im Laizistischen noch im Klerikalistischen untergehen darf, sondern die die ganze Fülle des Christlichen braucht.
Der lange, große und nicht genug zu dankende Dienst, den hier in vielfacher Funktion und in steter Leidenschaft des Herzens Clemens Kopp geleistet hat, gehört darum unbedingt hinein in den Dank an sein Leben. Ja, wir danken Clemens Kopp, weil wir diese kostbaren Erfahrungen dessen von ihm empfangen durften, was Jungsein, was Laiesein, was Maß und Gleichgewicht, was menschliche und menschheitliche Weite, und was Glauben im Leben heißt. Wir glauben, dass dies ein Erbe und ein Vermächtnis ist, das uns fähig macht, an seiner Stelle und in seinen Fußstapfen zu sein und die Weggemeinschaft im Glauben hier mitzugestalten.
Dein Lebensweg ist zu Ende.
Nun gehst du uns voraus auf einem uns noch unbekannten Weg.
Du gehst jetzt ohne uns weiter,
du hast unsere Hand losgelassen und die ergriffen,
die unser Erlöser dir reicht.
An vielen Stationen deines Lebens hast du gespürt,
dass er dir zur Seite war,
an anderen Stellen hast du gezweifelt,
ob er denn wirklich mit dir ging.
Nun darfst du sehen, dass er tatsächlich der Weg zum Vater ist.
Nun ist die Tür weit offen, die ins ewige Leben führt.
Übergebe ihm dein Leben und was du mit dir trägst:
Freude und Mühe, Gutes und weniger Gutes,
alles was dir gelungen ist und das wo du erfolgslos geblieben bist.
Er wird das Gebeugte aufrichten,
das Geknickte gerade biegen
und er wird dich aufrichten und dein Leben mit allem ergänzen, was ihm fehlt.
Lass dich von ihm führen. Durch diese Tür, die hinein führt ins ewige Leben, wo er uns Heimat gibt auf ewig.
Vielen Dank für alles, lieber Clemens. Ruhe nun in Frieden!
Der Pfarrgemeinderat von St. Kosmas und Damian Pulheim
Die Beisetzung findet am 11. Januar statt.
10.00 Uhr Exequien in St. Kosmas und Damian
11.00 Uhr Beisetzung auf dem Parkfriedhof

Geöffnet, Christine Hartmann