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Brief Dr. Bernhard Worms

am 11.06.2021
Aktuelle Nachrichten | Brief Dr. Bernhard Worms

Brief und Vorschlag von Dr. Bernhard Worms, Staatssekretär a.D. für den Pfarrbrief "Gemeinschaft durch Gemeinde und Gemeinde durch Gemeinschaft"

Mit meiner Familie wohne ich jetzt seit 1994 in Stommelerbusch, bin aber mit meiner Frau der Pulheimer Pfarre bis heute treu geblieben. Wir beide wohnen jetzt knapp 92 Jahre im Bereich des vormaligen Amtes Pulheim; politisch arbeite ich im heutigen Stadtgebiet seit 72 Jahren aktiv mit. Als Landtagsabgeordneter war ich in den Jahren 1970 bis 1980, die Zeit der Gebiets- und Verwaltungsreform in unserem Lande Nordrhein-Westfalen, der Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für alle Fragen der Landesplanung und der Gebiets- und Verwaltungsreform. Ich erlaube mir den Hinweis, dass unser damaliger Kardinal und Erzbischof, Josef Höffner, mich gebeten hatte, vor einer Dechanten-Konferenz in Bad Honnef die Auswirkungen der Gebiets- und Verwaltungsreform vorzutragen. Hierbei ging es nicht nur um Gebietszuschnitte, sondern auch um die damals schon erkennbaren Auswirkungen einer kommenden Digitalisierung. Ich weiß noch, wie entsetzt die Konferenz war, als ich in meinem Vortrag mit anschließender Diskussion unserem damaligen Erzbischof vorschlug, die Verwaltung innerhalb der Pfarrgemeinden auf Dekanatsebene, wenn nicht sogar auf Kreisebene durch ausschließlich hauptamtliche Kräfte durchführen zu lassen. --

Bezogen auf das heutige Stadtgebiet aber auch auf das neue Kreisgebiet, der heutige Rhein-Erft-Kreis, der aus Resten des früheren Kreises Köln-Land, des damaligen Kreises Bergheim und eines großen Teiles des Kreises Euskirchen, die heutige Erftstadt, gebildet worden war, hatte ich mir als Landrat im Kreis und als Vorsitzender in der CDU Stadtratsfraktion in Pulheim eine Aufgabe persönlich vorbehalten, im Rhein-Erft-Kreis die Integration der historisch gewachsenen Städte und Dörfer auf den Weg zu bringen. Als Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion in Pulheim habe ich mir für die elf Ortschaften, aus denen Pulheim als Stadt hervorgegangen ist, die gleiche Aufgabe gestellt und nach besten Kräften auch versucht in Abschnitten zu lösen. Wie schwer dies im konkreten Einzelfall ist, ist mir rasch bewusst geworden. ------

Letzteres unterstellt, rege ich an, die beiden neuen Schwestergemeinden schaffen ein Gremium, bestehend aus 12 Personen, in das jede der bisherigen Gemeinschaften sechs Personen entsenden. Entsendungsberechtigt ist der jeweilige Pfarrgemeinderat. In seiner ersten Zusammenkunft verpflichtet sie Pfarrer Kuhl auf die Aufgabe zu integrieren, in dem alle Fragen, deren Lösung sich als schwierig herausstellt, mit dem alleinigen Ziel einer Lösungsmöglichkeit behandelt werden. Wichtig ist hierbei, dass der/die von den 12 Mitgliedern zu wählende Vorsitzende und sein/ihr Stellvertreter aus je einer der beiden Schwestergemeinden kommen! Die Dauer der Mitgliedschaft in diesem Gremium könnte an die Wahlzeit der Pfarrgemeinderäte gebunden werden. Für die Vorgehensweise des Gremiums sollte eine Arbeitsordnung festgelegt werden, in der u.a. die Zusammensetzung (Mann und Frau, Alt und Jung, etc.), die zu beachtenden Einladungsfristen und die Aufstellung der Tagesordnung geregelt wird. Ansonsten gilt die Arbeitsordnung für den Pfarrgemeinderat. Für dieses Gremium genügt es, nur das zu ordnen, was für eine schnelle Vorgehensweise unabdingbar notwendig ist. Zweitens halte ich für sehr wichtig, eine Gebetsgemeinschaft für die Einheit der beiden Schwestergemeinden möglichst bald ins Leben zu rufen. Die organisatorische Betreuung übernimmt der/die jeweilige Vorsitzende des neuen Gremiums. Wie wichtig das Gebet ist, dazu ein Beispiel aus der Nachkriegsgeschichte: „Österreich war, wie Deutschland, in vier Besatzungszonen eingeteilt. Es wurde nach kurzer Zeit zu einem ‚ ‚Gebetsfeldzug‘ (Rosenkranz) aufgerufen, an dem sich mehrere 100000 Österreicher beteiligten. Ziel der Gebete war, die Besatzungsmächte ziehen sich freiwillig, ohne politische Auflagen, aus Österreich zurück. Und siehe da, dies wurde in den 50er Jahren Wirklichkeit. Die Beter hatten gesiegt, dank ihres Glaubens an die Kraft des Gebetes! Im Übrigen wäre der in Pulheim seit Jahren bestehende ökumenische Arbeitskreis, den wir vor Jahrzehnten aus der Mitte des Kulturausschusses im damaligen Gemeinderat ins Leben gerufen haben und jährlich mit 1000 DM seitens der Gemeinde unterstützt haben, ein ebenso gutes und hervorragendes Beispiel, dass vieles geht, wenn es richtig gemacht wird. Und dies sollten wir daher ab Sommer diesen Jahres in unserer Heimat tun. Damit dies Wirklichkeit werden kann, sollten wir alle auf dem Weg in die neue Gemeinschaft damit einverstanden sein, dass Pfarrer Thomas Kuhl gebeten wird, die Diskussion meines Vorschlages zu übernehmen. Dass ich ihm hierbei jederzeit gerne behilflich bin, ist für mich selbstverständlich.


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